Der Körper der schwangeren Frau benötigt für die Wachstumsvorgänge des Embryos und die Neubildung von Gewebe mehr Energie und andere Stoffwechselprodukte. Zu diesem Zweck verändert sich der Stoffwechsel. Die Stoffwechselvorgänge sind in der ersten Schwangerschaftshälfte hauptsächlich für die Neubildung von Fettgewebe verantwortlich, in der zweiten Schwangerschaftshälfte sorgen sie vorwiegend für das Wachstum des Embryos und der Plazenta.
Glukose aus dem Kohlenhydratstoffwechsel ist ein wichtiger Energielieferant und besonders für das Wachstum des Embryos und für die Versorgung der Plazenta von Bedeutung. Daher sinkt mit der zweiten Schwangerschaftshälfte die Insulinsensitivität, d.h. die Körperzellen sprechen schlechter auf Insulin an. So soll sichergestellt werden, dass weniger Glukose in die Zellen aufgenommen wird und mehr für den Embryo zur Verfügung steht. In der Folge muss die Bauchspeicheldrüse der Frau vermehrt Insulin produzieren. Wenn dieser erhöhte Bedarf nicht gedeckt werden kann, steigt der Blutzuckerspiegel kontinuierlich an, und es entsteht Schwangerschaftsdiabetes. Mehr zum Thema: Schwangerschaftsdiabetes
Während der Schwangerschaft bildet der Körper rund 1.000 Gramm Protein (Eiweiß) zusätzlich. Dieses Protein wird vom Embryo, von der Plazenta, der Gebärmutter und dem Brustdrüsengewebe als Baustein benötigt. Auch der Anteil an freien Fettsäuren im Blut nimmt zu.
Für den Aufbau des kindlichen Skelettes und die Neubildung von anderem Gewebe werden zudem verschiedene Elektrolyte und Mineralstoffe benötigt, wie Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Zink. Voraussetzung ist eine ausgeglichene Ernährung, die in der Schwangerschaft besonders wichtig ist. Mehr zum Thema: Ernährung in der Schwangerschaft
Durchschnittlich beträgt die Gesamtgewichtszunahme einer Frau während einer Schwangerschaft bis zur Geburt zirka 12,5 kg. Darin ist das Gewicht des Fötus bereits enthalten. Die in der Schwangerschaft gebildeten Fettdepots werden vermehrt als Energielieferanten verwertet. Dadurch steht u.a. mehr Glukose für das Wachstum des Embryos zur Verfügung.