In der Schwangerschaft steigt das Blutvolumen der Frau an, um das Gewebe besser mit Sauerstoff versorgen zu können. Gleichzeitig kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Für das Venensystem bedeuten diese Umstellungen eine vermehrte Belastung: So kommt es z.B. in den Beinvenen zu einer Abnahme des venösen Rückflusses und in weiterer Folge zu einem Rückstau von Blut. Durch längeres Stehen wird dies noch verstärkt.
Mit zunehmender Schwangerschaftsdauer erhöht sich zudem der Druck, mit dem die Gebärmutter auf die große Beckenvene drückt, wodurch das Blut noch schlechter abfließen kann. Staut sich das Blut in die oberflächlichen Venen, können an der Haut sichtbare Besenreiser oder Krampfadern die Folge sein. Das Risiko dafür steigt ab der zweiten Schwangerschaftshälfte an, auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Krampfadern können in der Schwangerschaft auch in der Leiste oder an den Schamlippen bzw. in der Scheide entstehen.
Krampfadern an den Beinen können zu unterschiedlichen Beschwerden wie Schmerzen, Taubheitsgefühl, Juckreiz oder Wadenkrämpfen führen, sie können aber auch symptomlos bleiben. Oft bilden sie sich in den ersten Wochen nach der Geburt von alleine wieder zurück.
Als vorbeugende Maßnahme gilt das Tragen von Stützstrümpfen, diese sollten individuell angepasst werden. Stützstrümpfe entlasten die Beinvenen, indem sie Druck auf die Venen ausüben und damit den Rückfluss des Blutes verbessern. Zudem ist regelmäßige Bewegung (z.B. Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen, Gymnastik) wichtig, um die Durchblutung der Beine anzuregen. Längeres Stehen sollte vermieden werden, und die Beine sollten zwischendurch immer wieder hoch gelagert werden. Mehr zum Thema: Sport in der Schwangerschaft
Die Ärztin oder der Arzt informiert über weitere Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung von Krampfadern.
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