Ein wichtiges Thema bei Geburtsvorbereitungskursen ist der Umgang mit dem Geburtsschmerz. Der Gedanke an die Wehen kann bei werdenden Müttern Ängste und Unsicherheiten hervorrufen. Geburtsvorbereitungskurse helfen, diese Ängste zu mindern. Wer weiß, welche Rolle der Schmerz bei der Geburt spielt, kann diesen meist auch aktiver annehmen.
Wehen entstehen dadurch, dass sich die Gebärmuttermuskulatur in regelmäßigen Abständen kräftig zusammenzieht (Kontraktion). Dies ist die Voraussetzung dafür, dass das Baby durch den Geburtskanal geschoben wird. Auch die Dehnung des Muttermundes sowie der Bänder und Muskeln des Beckenbodens tragen zum Geburtsschmerz bei. Er ist ein natürliches Anzeichen dafür, dass die Geburt des Kindes im Gange ist. Letztendlich hat er durch die Ausschüttung der Hormone Oxytocin und Endorphine auch positiven Einfluss auf die Beziehung zum Neugeborenen.
Die Wahrnehmung des Geburtsschmerzes und der Umgang damit ist sehr individuell und von Frau zu Frau unterschiedlich. Im Allgemeinen lässt sich jedoch sagen: Angst kann zu Verspannungen und Verkrampfungen führen und dadurch schmerzverstärkend wirken. Vorbereitungskurse helfen dabei, Ängste abzubauen und die Geburt entspannter zu erleben.
Dazu trägt auch die Gebärposition bei: es ist individuell unterschiedlich, in welcher Position sich die Frau bei der Geburt am wohlsten fühlt und den Geburtsschmerz besser bewältigt. Viele Frauen empfinden es als erleichternd, in Bewegung zu bleiben, denn der menschliche Körper reagiert auf Schmerz instinktiv mit Bewegung. Die unterschiedlichen Möglichkeiten werden in Vorbereitungskursen vorgestellt.
Zudem informiert ein guter Vorbereitungskurs auch über alle Möglichkeiten der Schmerzbehandlung während der Geburt. Dazu gehören systemisch verabreichte Schmerzmittel oder rückenmarksnahe Analgesieformen (z.B. Periduralanästhesie, PDA). Diese Schmerzbehandlungen sind für Mutter und Kind sicher. Der Einsatz von schmerzlindernden Maßnahmen ist weit verbreitet. Auch viele sogenannte „Naturvölker“ setzen schmerzlindernde „Drogen“ – also Schmerzmittel – unter der Geburt erfolgreich ein.