Geburtswehen bzw. geburtswirksame Wehen treten in regelmäßig wiederkehrenden Abständen auf. Sie werden als schmerzhaft empfunden und nehmen mit der Zeit an Intensität, Dauer und Häufigkeit zu. Die Schmerzen strahlen typischerweise auch in den unteren Rücken und den Schambeinbereich aus.
Je nach Phase der Geburt erfüllen die Geburtswehen unterschiedliche Aufgaben. So dienen die Wehen in der Eröffnungsphase (Eröffnungswehen) dazu, den Muttermund vollständig zu öffnen. Sie dauern jeweils etwa 30 bis 60 Sekunden an und treten alle fünf bis zehn Minuten auf. In der sich anschließenden Austreibungsphase der Geburt wird das Kind langsam durch den Geburtskanal geschoben. Diese sogenannten Austreibungswehen treten etwa alle vier bis sechs Minuten auf.
Sobald der Kopf des Kindes den Beckenboden erreicht, wird bei der Frau reflektorisch der Drang zum Mitpressen ausgelöst. Diese letzten Wehen werden als Presswehen bezeichnet und treten alle zwei bis drei Minuten auf. Mit ihrer Hilfe wird das Kind schließlich geboren.
Medikamentöse Schmerzlinderung
Für die Schmerzlinderung während der Geburt stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Häufig kommt die sogenannte Periduralanästhesie (PDA) zum Einsatz: Dabei wird zu Beginn der Geburt ein Katheter in den bindegewebigen Raum des Rückenmarkkanals eingebracht. Über diesen kann im Verlauf der Geburt nach Bedarf wiederholt ein schmerzstillendes Medikament verabreicht werden. Die Wirkung setzt innerhalb einiger Minuten ein. Das Medikament wird im Normalfall so dosiert, dass die Wehen nicht schmerzhaft sind, aber dennoch wahrgenommen werden. Dadurch ist eine aktive Mitarbeit der Frau in der Austreibungsphase möglich.
Die behandelnde Ärztin/der behandelnde Arzt bzw. die Hebamme informiert bereits im Vorfeld der Geburt über Vor- und Nachteile der PDA, sodass die Frau sich bewusst dafür oder dagegen entscheiden kann. Daneben gibt es auch schmerzlindernde Medikamente, die intravenös verabreicht werden können und keine schädliche Wirkung auf das ungeborene Kind haben.